Wenn eine Handyreparatur unausweichlich ist, scheuen sich viele Leute davor, das Problem selbst anzugehen. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: Du sparst Geld, handelst nachhaltig und behältst die Hoheit über deine Daten.
Dass so eine Reparatur auch seine Tücken hat, ist uns bewusst. Dennoch solltest du keine Angst haben, dein eigenes Smartphone besser kennenzulernen und die Technik bewusster zu verstehen. Stattdessen zeigen wir dir in diesem Artikel die häufigsten Fehler, die uns in den vergangenen Jahren begegnet sind – entweder, weil wir sie selbst gemacht haben oder wir um Rat gefragt wurden. Damit hast du einen großen Vorteil für deine Handyreparatur: Du kennst die typischen Probleme. Und du weißt nun, wie du sie vermeiden kannst. Die besten Fehler sind doch die, die andere schon gemacht haben, oder?
Display zu schnell abgenommen
Situation: Das Lösen der verklebten Rückseite hat länger gedauert als erwartet. Mittlerweile bist du etwas ungeduldig geworden. Du klappst das Display sofort komplett um, damit du schnell weitermachen kannst. Dabei reißt das Kabel.
So vermeidest du die Situation: Es gibt fast immer eine Verbindung vom Display zur Rückseite. Hebe das Display deshalb erstmal nur an und schaue, ob es irgendwo verbunden ist. In unseren Anleitungen weisen wir explizit darauf hin.
Schraube verwechselt
Situation: Du bist dabei, dein Handy wieder zu einem Stück zusammenzusetzen. Allerdings sind die Schrauben etwas durcheinander gekommen und du weißt nicht genau, welche wohin gehört. Du setzt eine zu lange Schraube an falscher Stelle ein. Dadurch wurde das darunter liegende Bauteil beschädigt.
So vermeidest du die Situation: Arbeite mit einem Sortierkasten oder besser noch mit einer Magnetmatte! Ausgebaute Kleinteile kannst du mit ihren zugehörigen Schrauben auf der Magnetmatte sortieren. Durch die magnetische Anziehung kann während der Handyreparatur nichts verrutschen. Mit einem wasserlöslichen Folienstift kannst du dir zusätzlich Markierungen und Notizen auf der Matte machen. So wirst du nicht durcheinander kommen.
Schraube rundgedreht
Situation: Die Schraube ist rundgedreht und lässt sich nicht entfernen. Je öfter du es versuchst, desto schlimmer wird es.
So vermeidest du die Situation: Auch wenn es im ersten Moment verzichtbar erscheint: Hole dir vernünftiges Werkzeug.
Der Schraubendreher muss präzise im Schraubenkopf sitzen und einen handlich geformten Griff haben, damit du die notwendige Kraft zum Ein- und Ausdrehen der Schraube aufbringen kannst.
Welche Werkzeuge du noch brauchst und wofür du sie verwendest, haben wir dir in einem früheren Beitrag zusammengefasst.
Falsches Ersatzteil gekauft
Situation: Du warst etwas unsicher, welches Smartphone du genau besitzt, hast aber trotzdem ein Ersatzteil bestellt. Nachdem du dieses eingebaut hast, funktioniert gar nichts mehr.
So vermeidest du die Situation: Checke vorher genau, welches Gerät du hast. Das kannst du ganz einfach über die Modellnummer machen. Zur Orientierung findest du Geräte-Übersichten für Apple, Samsung und HUAWEI. Im Store geben wir dir immer genau an, für welches Handy das jeweilige Ersatzteil kompatibel ist.
Display bleibt schwarz
Situation: Obwohl du alle Schritte ausgeführt hast, bleibt das Display ohne Funktion.
So vermeidest du die Situation: Arbeite gewissenhaft, damit du diesen Fehler nicht machst. Das Ersatzdisplay ist nur in den seltensten Fällen der Übeltäter. Grund für ein fehlerhaftes Display sind meist falsch angeschlossene Stecker oder beschädigte Flexkabel.
Musst du ein verklebtes Flexkabel lösen, kannst du Heißluft, also zum Beispiel einen Fön, verwenden. Durch die Hitze wird der Kleber weicher und lösbarer. Ziehe oder reiße nicht am Flexkabel, um es nicht zu beschädigen.
Um Konnektoren zu trennen, solltest du die Steckverbindung immer mit einem Kunststoffwerkzeug abhebeln. Achte beim Verbinden darauf, dass der Konnektor genau auf der richtigen Stelle sitzt. Erst dann kannst du ihn sachte andrücken. Dabei hörst du durch das Einrasten ein leises Klick-Geräusch. Ist das nicht der Fall, wiederhole den Schritt einfach.
Tipp: Teste das Display, bevor du dein Handy wieder zusammensetzt. So kannst du prüfen, ob du während der Handyreparatur alles richtig gemacht hast. Wenn etwas nicht funktioniert, überprüfe zuallererst die Steckverbindungen und Flexkabel.
Akku falsch verklebt
Situation: Du hast schon einmal deinen Akku getauscht. Dabei hattest du keine passenden Klebestreifen zur Hand und hast stattdessen zum Sekundenkleber gegriffen.
So vermeidest du die Situation: Es kann immer mal wieder vorkommen, dass du dein Gerät mehr als nur einmal öffnest. Deshalb sollte auch der Akku so eingesetzt werden, dass du ihn bei Bedarf sicher entfernen kannst. Achte beim Kauf eines Ersatzakkus darauf, dass du dir spezielle Klebestreifen mitbestellst. Die sind nicht teuer, teilweise gehören sie sogar mit zum Lieferumfang. Die Artikelbeschreibung gibt dir Auskunft darüber.
Entscheidest du dich doch für Sekundenkleber, kann das gefährlich werden. Denn so ein verklebter Akku lässt sich nur mit viel Kraft entfernen. Dabei kannst du die empfindliche Batterie verbiegen oder beschädigen. Dann herrscht akute Brand- bzw. Explosionsgefahr.
Anleitung ist ungenau
Situation: Du arbeitest dich anhand der Anleitung, die du im Netz gefunden hast, durch die Handyreparatur. Doch irgendwie sind die Punkte nicht konkret ausgeführt und du bist verunsichert.
So vermeidest du die Situation: Nutze am besten unsere Anleitungen auf unserer Anleitungs-Website oder auf YouTube. Wir zeigen dir in detallierten Makroaufnahmen und kurzen Filmsequenzen, worauf du achten musst. So wirst du Schritt für Schritt von erfahrenen Profis durch deine Reparatur geführt.