Gesichtserkennung & Fingerprint – die Vor- und Nachteile der biometrischen Entsperrmethoden

Nicht nur zu Zeiten von DSGVO und immer mehr sensiblen Daten ist es in deinem Interesse, dein Handy vernünftig vor Fremdzugriffen zu sichern. Hersteller setzen mittlerweile auf Biometrie, also Fingerprint und Gesichtserkennung, um das Handy mit persönlichen Merkmalen zu sichern. Wie bei allem gibt es dabei Vor- und Nachteile, die wir in diesem Artikel näher erläutern.

Nicht nur zu Zeiten von DSGVO und immer mehr sensiblen Daten ist es in deinem Interesse, dein Handy vernünftig vor Fremdzugriffen zu sichern. Waren es früher noch vierstellige Codes oder Muster, haben sich die Entsperrmöglichkeiten mittlerweile weiterentwickelt. Die Hersteller setzen auf Biometrie, um das Handy mit persönlichen Merkmalen zu sichern. Dabei war zu anfangs der Fingerabdrucksensor beliebt. Mittlerweile hat sich zusätzlich die Gesichtserkennung als sichere und schnelle Alternative etabliert. Bei allen biometrischen Entsperrmethoden gibt es Vor- und Nachteile, die wir in diesem Artikel näher erläutern. 

Fingerprint

Ein Fingerabdrucksensor macht ein Abbild deiner Papillarlinien, also der feinen Strukturen in deinem Finger. Willst du dein Gerät entsperren, wird dieses Bild als Vergleich herangezogen. Nur wenn die Linien übereinstimmen, erhältst du Zugriff auf dein Gerät. 

Arten des Fingerprints

Die kapazitiven Fingerabdruckscanner haben den Weg zur biometrischen Entsperrung geebnet. Auch wenn sich andere Methoden mittlerweile immer stärker verbreiten, gibt es auch heute noch kapazitive Scanner. Die Technik setzt auf elektrische Kondensatoren. Legst du deinen Finger darauf, ändert sich die Ladung innerhalb der Kondensatoren. So wird dein Abdruck digital gesichert und abgeglichen. 

Optische Fingerprints nutzen Kameras, die hinter dem Bildschirm sitzen. Wenn du deinen Finger auf den Sensor legst, wird das Display kurz beleuchtet und ein Foto deiner Papillarlinien aufgenommen. Dieses Foto wird mit gespeicherten Daten abgeglichen. Da beim Scannen das Display partiell beleuchtet wird und der Sensor durch die einzelnen Bildpunkte blicken muss, funktioniert diese Technik nur mit OLED-Displays. 

Der Ultraschall-Fingerabdrucksensor leitet Schallwellen auf das Display. Legst du deinen Finger auf den Scanner, werden diese Schallwellen reflektiert und zurück zum Scanner geworfen. Dieser misst, wie lange die Schallwellen für den Rückweg gebraucht haben. Anhand dieser Berechnungen entsteht ein dreidimensionales Abbild deines Abdrucks. Auch dieses Bild wird mit deinen gespeicherten Daten abgeglichen.

KapazitivOptischUltraschall
Scannt durchSensor, beispielsweise im Homebutton oder auf der RückseiteKamera im DisplayUltraschallsensor im Display
VorteileLässt sich nicht durch ein Foto überlisten, gilt als sehr sicherBleibt durch Platzierung im Display unsichtbarFeuchte oder verschmutzte Hände sind kein Problem

Bleibt durch Platzierung im Display unsichtbar
NachteileHandschuhe und nasse Hände sind problematischHandschuhe und nasse Hände sind problematisch

Gelten als relativ unsicher, da man die Technik mit Foto überlisten kann

Technik funktioniert nur mit OLED-Displays
Handschuhe sind problematisch
Schutzfolien sind oft Störfaktoren
Es kommt teilweise zu Verzögerungen
BeispieleiPhone SE (2. Generation), Google Pixel 3aHuawei P40 Pro, OnePlus 7Samsung Galaxy S10, Samsung Galaxy S20

Gesichtserkennung

Bei dieser Methode wird dein Gesicht zum Entsperren deines Handys genutzt. Für die Gesichtserkennung scannt der Sensor entweder ein Abbild oder die genaue Tiefenstruktur und analysiert dann Formen sowie geometrische Anordnungen (beispielsweise der Abstand deiner Augen). Auch hier gilt: Sobald der Scan mit den hinterlegten Daten übereinstimmt, bekommst du Zugriff auf dein Gerät. Apple hat diese Funktion Face ID getauft.

Arten der Gesichtserkennung

2D3D
Scannt durchFrontkamera & SoftwareDiverse Sensoren wie Infrarot-Scanner
VorteileSchnell und einfach nutzbarSicherer als 2D Scan

Lernfähig

Accessoires und optische Veränderungen sind kein Problem
NachteileKann durch ein Foto überlistet werden, bietet deshalb keine ausreichende Sicherheit

Funktioniert bei Dunkelheit oder Verfremdung (Sonnenbrille, Bart, Hut) nicht
Im Gerät wird viel Platz für die Sensoren benötigt, z. B. in Form einer Nodge

Teilweise wird das Gerät entsperrt, obwohl die Augen geschlossen sind
BeispieleJedes Handy mit Frontkamera könnten dies Softwareseitig anbieteniPhone X, Google Pixel 4, HUAWEI Mate 30 Pro

Gesichtserkennung oder Fingerprint?

In den meisten Handys wird nur eine Entsperrmethode angeboten. So entscheiden die Hersteller, ob sie auf Gesichtserkennung oder Fingerprint setzen. Du kannst dies mit der Wahl deines Handys beeinflussen. Legst du Wert auf eine sehr sichere Entsperrmethode, willst aber deinen Finger zum Entsperren nutzen, ist für dich wahrscheinlich ein Galaxy-Gerät interessanter als ein iPhone.