Erst einmal vorweg: Ein Akku bläht sich nicht einfach auf, weil dir dein Handy einmal runtergefallen ist. Das gilt sowohl für Originale als auch für Ersatzakkus, die du für eine Reparatur verwendest. Eine falsche Handhabung des Akkus kann jedoch zu Problemen führen. Das liegt an seinem technischen Aufbau.
Chemische Prozesse im Inneren des Akkus
In so gut wie jedem Smartphone ist heutzutage ein Lithium-Ionen-Akku verbaut. Chemische Prozesse im Inneren des Akkus erzeugen Spannung, die wiederum das Gerät mit Strom versorgt. Wenn du dein Handy auflädst, wird elektrische Energie in chemische Energie umgewandelt. Wenn du dein Smartphone nutzt, kehrt sich dieser Prozess um und aus chemischer Energie wird elektrische Energie. Diese versorgt dein Gerät.
Dieser Vorgang ist durch die Nutzung, aber auch durch die Selbstentladung eines Akkus, ständig im Gange. Doch die chemischen Prozesse können durch äußere Einflüsse gestört werden. Dann bildet sich Gas im Inneren des Akkus, das versucht sich auszudehnen. Da der Akku selbst nur begrenzt Platz bietet, staut sich das Gas und baut Druck auf. Dieser Druck führt letztlich zu einem sichtbaren Ergebnis: Der Akku bläht sich auf.
Was sind die Ursachen für das Aufblähen des Akkus?
Hat sich dein Akku mit Gas gefüllt, hat dies erstmal nichts mit der Qualität des Bauteils zu tun. Das Phänomen tritt auch bei Originalteilen auf und ist in den meisten Fällen eher durch äußere Einflüsse, die der Nutzer selbst beeinflussen kann, begründet. Nicht umsonst endet die Herstellergarantie auf Akkus beim Kauf eines neuen Smartphones bereits nach sechs Monaten. Es gibt einige Ursachen, wieso sich das Bauteil mit Gas füllen und dadurch aufblähen kann.
- Falsches Laden (Überladung, falsches oder minderwertiges Netzteil)
- Falsches Verbauen (z. B. zu nah an der Platine)
- Kurzschluss
- Tiefenentladung
- Feuchtigkeit oder extreme Temperaturschwankungen
- Defekt
Woran bemerkst du, dass dein Akku defekt ist?
Ein Akku bläht sich nicht von heute auf morgen auf, es ist vielmehr ein Prozess. Wenn der Akku durch Gasbildung im Inneren dicker wird, drückt er andere Komponenten weg – das deutlichste Warnsignal. Aber auch schon vorher gibt es Andeutungen, wenn der Akku anschwillt. Achte auf folgendes:
- Die Akkuleistung wird merklich schlechter.
- Du bemerkst einen leichten Gasgeruch.
- Dein Gerät wird extrem heiß.
- Dein Display hat helle Stellen oder Flecken, weil der Akku von Innen aufs Display drückt.
- Der Bildschirm oder die Rückseite wird herausgedrückt.
Was kannst du tun, wenn dein Akku schon aufgebläht ist?
Sobald du bemerkst, dass dein Akku sich aufgebläht hat: Verwende dein Gerät nicht mehr! Schalte es aus und lade es auch nicht mehr.
Passiert dir das innerhalb deiner Garantiefrist, wende dich direkt an den Hersteller. Ist deine Garantie schon verfallen, sollte der aufgeblähte Akku so schnell wie möglich aus dem Gerät entfernt werden. Wenn du dir das zutraust, kannst du den Ausbau selbst übernehmen. In unseren Anleitungen geben wir dir eine Einschätzung, wie schwierig die Reparatur ist. Bist du dir unsicher, bringe dein defektes Smartphone am besten in eine Reparaturwerkstatt.
Der defekte Akku sollte fachgerecht entsorgt werden. Das heißt: Keine Entsorgung über den Hausmüll! Bringe ihn stattdessen zu einem Recyclinghof. Da Gas aus dem Inneren des Akkus austreten könnte, ist eine Explosion des Akkus denkbar. Dies ist zwar unwahrscheinlich, die Gefahr besteht dennoch. Bewahre den Akku bis zur Entsorgung daher am besten in einer mit Sand gefüllten Box auf. Lege den Akku auf keinen Fall in Wasser! Wasser reagiert mit dem Lithium im Akku, was die Gefahr einer Explosion sogar noch erhöht.
Was kannst du tun, damit dein Akku nicht kaputt geht?
Wenn du sorgsam mit deinem Smartphone umgehst, brauchst du dir keine Sorgen um einen aufgeblähten Akku zu machen. Einige Tipps zur optimalen Akkunutzung findest du in einem früheren Beitrag. Die wichtigsten Hinweise, die du präventiv beachten solltest, haben wir dir kurz zusammengefasst:
Wenn du dein Smartphone lagerst
Akkus entladen sich auch im ausgeschalteten Zustand, weshalb es nicht so einfach ist, Altgeräte zu lagern. Denn passt du nicht auf, können sich deine Smartphones tiefenentladen. Eine Tiefenentladung kann wiederum zu einer Gasbildung im Akku führen. Um das zu vermeiden, solltest du dein gelagertes Handy in regelmäßigen Abständen an den Strom stecken und es so bei einer Akkuladung von 30 bis 80% Prozent halten.
Noch besser ist in dem Fall, deine angesammelten Altgeräte regelmäßig durchzugehen: Möchtest du deine Smartphones wirklich irgendwann nutzen? Wenn nicht, verkaufe oder verschenke sie. Ist ein Handy nicht mehr zu gebrauchen, lasse es nicht unnötig lange in der Schublade liegen. Gib es direkt zum Recycling.
Wenn ein Akkutausch bevorsteht
Spare nicht am falschen Ende, wenn du ein Ersatzteil kaufst. Akkus höherer Qualitätsstufen haben Sicherheitsfunktionen verbaut, die das Ersatzteil auch bei falschem Umgang schützen können. So gibt es beispielsweise eine Abschaltautomatik, die die Energiezufuhr stoppt und den Akku somit vor Überladung schützt. Auch können Akkus mit einer Sollbruchstelle versehen sein, die bei Überhitzung den Druck aus dem Inneren leiten kann. So wird selbst bei einem aufgeblähten Akku eine Explosion nahezu unmöglich. Solche Sicherheitsvorkehrungen werden bei sehr günstigen Akkus oft eingespart, um die Produktionskosten gering zu halten.
Ein qualitativ hochwertiger Akku bietet zwar keine Garantie dafür, dass dein Akku verschont bleibt, aber du verminderst das Risiko. Schon allein dies ist Grund genug für uns, in unserem Produktangebot nur auf Akkus der besten verfügbaren Qualitätsstufe zu setzen.