Am 11.08.15 waren der Bundestagsabgeordnete der Grünen, Dr. Thomas Gambke, und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Herr Stefan Schmidt zu Besuch bei uns. Thema des Gesprächs waren neben der geplanten Obsoleszenz auch die Rahmenbedingungen für die Gründung von Startups.
Geplante Obsoleszenz in der Mobilfunkbranche
Sucht man in der Mobilfunkbranche nach Beispielen für geplante Obsoleszenz wird man nicht auf den ersten Blick fündig. Dies liegt unter anderem daran, dass die Lebensdauer eines Smartphones nicht mit der eines Druckers oder einer Waschmaschine zu vergleichen ist. Geschickt suggerieren uns die Hersteller wie Apple oder Samsung, dass ein Wechsel des Smartphones grundsätzlich nach zwei Jahren sinnvoll, wenn nicht aber nach vier Jahren unausweichlich ist. Die Haltbarkeit der Geräte steht hierbei aber wesentlich im Hintergrund. Ausschlaggebend ist die Anforderung der Software an die Hardware. Möchte man die neusten Apps fehlerfrei nutzen können, ist oft auch aktuelle Hardware notwendig. Verdächtig ist im Hardware-Bereich lediglich die begrenzte Lebensdauer des Akkus. Bei regelmäßiger Benutzung sinkt die Kapazität von Litium-Ionen-Akkus innerhalb von zwei Jahren bereits um 20-40 %. Da sich auch der Akku nicht ohne weiteres tauschen lässt (seit diesem Jahr auch bei der Galaxy Baureihe von Samsung der Fall), könnte man von gewisser Absicht ausgehen. Jedoch empfinden viele Kunden die aktuellen Flaggschiffe mit ihren hochwertigen Materialien als sehr angenehm und nehmen die einhergehenden Einschränkungen bezüglich eines Akku-Wechsels häufig in Kauf.
Wichtiger an dieser Stelle ist wohl die allgemeine Reparierbarkeit von Smartphones, sowie eine Verpflichtung der Hersteller originale Ersatzteile einfach zur Verfügung zu stellen.
Hier gibt es noch eindeutigen Nachbesserungsbedarf.
Durch unsere Reparaturanleitungen möchten wir dennoch jedem die Möglichkeit geben eine selbständige Reparatur am Smartphone durchzuführen.
Hürden für Startups
Hürden für eine einfache Gründung von Startups gibt es an vielen Stellen. Pflichtmitgliedschaften in der IHK, Genossenschaften oder die betriebsärztliche Regelbetreuung sind vielen Gründern ein Dorn im Auge. Bewerbungsverfahren für staatliche Förderung sind ähnlich anstrengend wie die Erstellung der Steuererklärung. Zudem gelten viele Förderungen ausschließlich für den Forschungsbereich.
Zum Teil sind diese Probleme aber nicht gravierend, da diese meist alle lösbar sind. Wichtiger scheint die Furcht vor dem Scheitern und die für viele daraus gefühlte Stigmatisierung. Hierbei sollte für eine größere Akzeptanz geworben werden.
Wir danken Herrn Dr. Gambke und Herrn Schmidt für diesen anregenden Austausch.