Was ist ein Sprachassistent?
Im Endeffekt ist ein Sprachassistent lediglich eine Software, die Aufgaben bearbeiten kann. Dabei ist diese ein sehr gutes Beispiel von künstlicher Intelligenz, die sich immer stärker im Alltag durchsetzt.
Der Assistent reagiert auf das gesprochene Wort und kann diese akustischen Signale in Text umwandeln und verarbeiten. Alles läuft verbal ab: Geräte werden mit der Stimme gesteuert und Fragen vom Assistenten verbal beantwortet. Der Sprachassistent ist meist in Smartphones oder Smart Speakern, wie den Google Smart Home Mini, integriert.
Über den Sprachassistenten lässt sich beispielsweise das Smartphone oder auch eingerichtete Smart Home Geräte, wie der Staubsaugerroboter, steuern. Du hast dann die Hände für andere Dinge frei. Aber auch andere Einsatzgebiete wie im Auto sind mittlerweile möglich.
Welche Vor- und Nachteile bringt die Sprachsteuerung mit sich?
- Sprache ist die “natürlichste Art der Kommunikation”
- kontaktlose Bedienung erleichtert in vielen Situationen den Alltag, Abläufe können vereinfacht werden
- für Menschen aller Altersklassen nutzbar, Menschen mit körperlichen Einschränkungen gewinnen mehr Selbstbestimmung im Alltag
- Sprachbefehle werden teilweise manuell ausgewertet, das Thema Datenschutz steht immer wieder in der Kritik
- kann auch durch Unbefugte genutzt werden, was zu ungewollten Bestellungen, nicht-jugendfreien Inhalten oder Missbrauch führen kann
- viele Funktionen bedürfen aktuell dennoch einem Eingriff von Menschenhand (der Saugroboter leert sich in der Regel nicht von selbst)
Wie arbeiten Sprachassistenten?
- Mikrofone nehmen die Umgebung auf und prüfen, ob das Aktivierungswort (beispielsweise Ok Google oder Hey Siri) genannt wurde
- Ist dies der Fall, wird eine Aufnahme gestartet
- Zuallererst wird geprüft, ob das Gerät ohne Verbindung zur Cloud die Anfrage beantworten kann, beispielsweise bei der Abfrage der Uhrzeit
- Kann die Anfrage nicht vor Ort verarbeitet werden, wird die Aufnahme an den Sprachassistenten weitergeleitet
- Dort wird die Anfrage durch eine Software verarbeitet, das heißt, die akustischen Signale werden in Text umgewandelt (=Speech to Text), sodass der eigentliche Inhalt ermittelt werden kann und die Software eine Antwort darauf findet
- Diese Antwort wird an das genutzte Gerät zur Ausgabe geschickt und wieder zu Sprache umgewandelt
Welche Sprachassistenten gibt es aktuell?
Apple hat Siri, Google den Assistant, Samsung hat Bixby, Microsoft Cortana und Amazons Alexa gibt es auch noch. Mit dem Trend häuft sich auch die Auswahl – jeder große Hersteller versucht, vorn dabei zu sein und den besten Sprachassistenten anzubieten. Man möchte nicht nur Service anbieten, sondern kann mit dem Verkauf von Zusatzprodukten, wie smarte Lautsprecher, auch ordentlich Geld machen. Welcher Assistent der Beste ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. In unseren Videos zur Konfiguration und Nutzung von Siri und dem Google Assistant haben wir bereits einige Unterschiede festgestellt. So kannst du mit Siri – unserer Meinung nach – etwas natürlicher sprechen und ausformulierte Fragen stellen, während Google am besten auf eine stichpunktartige Formulierung reagiert hat. Google wiederum ist stärker verbreitet und findet so mehr Anwendungsfälle als Siri.
Wie kannst du die Sprachassistenten nutzen?
Google Assistant:
- vor allem auf Geräten mit Android-Betriebssystem zu finden: Smartphones, Fernseher mit AndroidTV, Autos, smarte Lautsprecher wie Google Smart Home Mini
- Drittanbieter können den Google Assistent in Lautsprecher und Anlagen integrieren, sodass hier viel Potenzial ist
Apple Siri:
- aktuell nur mit Apple Produkten nutzbar: iPhones, iPad, Apple Watch, HomePod Lautsprecher, Apple TV, CarPlay für Autos
Amazon Alexa:
- größte Verbreitung über den Lautsprecher Amazon Echo, aber auch Amazon Fire TV Stick oder Echo Auto sind erhältlich, um Fernsehen und kompatible Fahrzeuge per Sprache zu steuern
- Für Drittanbieter offen, was vor allem Smart-TV-Hersteller nutzen
- für Android-Telefone möglich
Microsoft Cortana:
- startete mit Lautsprechern, wurde allerdings schnell verdrängt
- mittlerweile vor allem im Betriebssystem Windows 10 und in einigen Xbox Konsolen zu finden
Was bringt die Zukunft?
Aktuell kannst du mit der richtigen Konfiguration via Stimme einkaufen oder wahlweise dein komplettes Zuhause steuern. Auch deine Gewohnheiten lernt der Assistant kennen (Alexa, spiel Musik – hier ist ein Radiosender, der dir gefallen könnte), um individuell auf dich einzugehen. Doch wohin führt die Reise noch?
Sprachassistenten sind im Vergleich eine doch recht junge Technologie, die noch viele Möglichkeiten bietet. In Fahrzeugen ist die Steuerung mit der Stimme dank Apple CarPlay und anderen schon angekommen, steckt aber noch ziemlich am Anfang. Hier wird der Sprachassistent sicher bald nicht mehr wegzudenken sein.
Aufgrund der verbalen Anfragen und der schnellen Verfügbarkeit wird sich auch das grundsätzliche Suchverhalten ändern. Wir fragen schneller nach und formulieren unsere Anfrage in der Suchmaschine auch anders. Aus “iPhone X Display tauschen” wird dann eine weniger stichpunktartige Anfrage “Wie tausche ich das Display beim iPhone X?”
Antworten werden zum einen genauer, zum anderen aber auch individueller auf dich abgestimmt. Denn je mehr Leute die Spracheingabe nutzen, desto besser kann der Sprachassistent aus dem Verhalten der Nutzer lernen und den immer besseren Kontext für Anfragen finden.
Immer mehr Unternehmen werden die Sprachsteuerung für sich entdecken und Produkte und Services für ihre Kunden anbieten. So gibt es bereits heute virtuelle Kundendienstmitarbeiter.
Das Thema des Sprachassistenten wird uns vermutlich noch eine ganze Weile begleiten und sich stetig weiterentwickeln. Jetzt sind wir gespannt: Wie stehst du dazu? Lass uns doch einen Kommentar da!