LCD oder OLED? Die unterschiedlichen Handy-Displays

Das Display ist das Herzstück eines Smartphones. Käufer erwarten brillante Farben und starke Kontraste – bei strahlendem Sonnenschein genauso wie in der Nacht.

Wenn du vor dem Kauf eines neuen Handys stehst, solltest du dir genau überlegen, was du vom Display erwartest. Denn je nach eingesetzter Technologie – LCD oder OLED – hast du mit unterschiedlichen Eigenarten der Displays zu tun. Entscheidungshilfe und Hintergrundinformationen zu beiden Bildschirmtechnologien bietet dir dieser Blogartikel.

Welche Displayarten gibt es überhaupt?

Auch wenn dir bei deiner Recherche sicher shcon einige Begriffe wie TFT, AMOLED und LCD, untergekommen sind, gibt es im Grunde nur zwei Displayarten: LC-Displays und OLEDs. Von beiden Technologien gibt es diverse Unterarten und Weiterentwicklungen, wie etwa das Retina-Display oder Super-AMOLED.

Grundlage beider Technologien bilden tausende von Pixeln, die in ihrer Gesamtheit ein Bild ergeben. Je besser die Auflösung deines Displays, desto mehr Pixel kommen auf gleicher Fläche zusammen und desto weniger kannst du die einzelnen Pixel mit dem bloßen Auge wahrnehmen.

Je mehr Pixel LCD und OLED besitzen, desto besser kannst du das Gesamtbild wahrnehmen.

Der Unterschied zwischen LCD und OLED-Displays liegt darin, wie diese einzelnen Pixel zum Leuchten gebracht werden. Bei einem LCD wird eine zusätzliche Hintergrundbeleuchtung benötigt, damit ein Bild erzeugt wird. Bei einem OLED-Panel ist dies aufgrund von selbstleuchtenden Dioden nicht nötig. 

LCD und OLED: Die Basis der Display-Technologien

Ein kleiner Einblick in die LCD-Technologie

LCD ist die Abkürzung für Liquid Crystal Display. Bei dieser Display-Technologie wird das Bild durch Flüssigkristalle erzeugt. Ein LCD-Panel besteht immer aus mehreren “Schichten”, wie beispielsweise dem Displayglas, der Elektrodenschicht zur Spannungserzeugung und der Hintergrundbeleuchtung. Die bildgebende Schicht besteht aus Flüssigkristallen. 

Ein Flüssigkristall bildet dabei je ein Pixel. Dieses besteht wiederum aus insgesamt drei Subpixeln: rot, grün und blau. Durch elektrische Spannung werden die Flüssigkristalle und somit jedes Subpixel einzeln angesteuert und individuell reguliert. Dadurch können für jedes Pixel unterschiedlichste Farben inklusive Schwarz und Weiß erzeugt werden. Die Flüssigkristallschicht muss hinterleuchtet werden, um die Farben zu erzeugen. Dadurch kann das Display nie komplett abdunkeln – deshalb gibt es auch keinen echten, tiefen Schwarzwert bei einem LCD. 

Die OLED-Technologie kurz erklärt

Die Abkürzung OLED steht für Organic Light Emitting Diode. Der Name lässt bereits erahnen, wie diese Display-Technologie funktionieren: Ein OLED besteht aus organischen Leuchtdioden. Anders als bei LCDs ist eine Hintergrundbeleuchtung nicht nötig, denn die Dioden können selbst leuchten. Jede Diode ist also eine eigene kleine Lichtquelle, die aus roten, grünen und blauen Subpixeln besteht. Je nachdem, welches Bild auf dem Display angezeigt werden soll, wird die Intensität der Beleuchtung durch elektrische Spannung geändert. Dadurch können die unterschiedlichsten Farben erzeugt werden. Weiß entsteht durch die Kombination aus roten, grünen und blauen Pixeln. Es erscheint dadurch in der Regel etwas dunkler als bei einem LCD. Schwarze Bildelemente werden hingegen dadurch erzeugt, dass die Dioden einfach komplett ausgeschaltet bleiben. Dadurch ist der Schwarzwert bei OLED-Displays auch besonders gut.

Auch ein OLED-Display besteht wie das LCD aus mehreren Schichten. Denn neben den Leuchtdioden braucht es noch Halbleiterschichten, welche die Dioden ansteuern und regulieren. 

Weiterentwicklungen der vorherrschenden Displayarten

Unterarten der LCD-Technologie

TFT-Display: 

  • = Thin-Film-Transistor (Dünnschicht-Transistor)
  • nahezu jedes Smartphone LCD ist ein TFT-Display
  • gegenüber früheren LC-Displays sind kleinere Pixel bzw. höhere Pixelzahlen möglich
  • jeder Bildpunkt hat einen aktiven Verstärker und einen Stromversorgungsanschluss

Retina-Display:

  • Eigenentwicklung von Apple, eingetragener Marketingbegriff des Herstellers 
  • Retina-Displays sollen so scharf sein, dass das menschliche Auge keine Pixel mehr erkennt
  • Zugrunde liegt ein LC-Display mit IPS-Technologie (= In-Plane Switching), bei dem die Flüssigkristalle nebeneinander angeordnet sind, wodurch sich Blickwinkelstabilität und Farbwiedergabe verbessern

Unterarten der OLED-Technologie

AMOLED-Display: 

  • Bildpunkte werden mit einer Aktivmatrix über eine eigene Stromverbindung angesteuert
  • Das Bild kann sich schneller aufbauen, Bewegungsabläufe können dadurch flüssiger dargestellt werden 

Super-AMOLED-Display:

  • Eigenentwicklung und Werbebegriff von Samsung
  • Anstelle des bekannten RGB-Schema wird auf RG-BG, also Rot-Grün – Blau-Grün, zurückgegriffen
  • Bild soll schärfer und die Farben kräftiger werden, was vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung vorteilhaft ist

P-OLED-Display:

  • Anstelle von Glas wird Plastik verwendet
  • Das Display wird dadurch flexibel und stoß- sowie bruchfest und ermöglicht faltbare Handys wie das Samsung Galaxy Fold
  • Helligkeit und Farbwiedergabe werden durch das Plastik negativ beeinflusst

Super-Retina-Display:

  • Weiterer eingetragener Marketingbegriff von Apple
  • Anders als Retina basiert Super-Retina auf der OLED-Technologie
  • Laut Apple soll es heller leuchten als vergleichbare OLED-Displays

LCD vs OLED: die Vor- und Nachteile beider Display-Technologien

LC-Displays: 

Vorteile

  • Flimmerfreies, scharfes Bild
  • Starke Performance bei hoher Sonneneinstrahlung
  • Geringes Gewicht
  • Günstige Produktion möglich

Nachteile

  • Hoher Energieverbrauch
  • Meist schlechtere Blickwinkelstabilität
  • Keine zufriedenstellende Darstellung von Schwarz
  • Durch die Bauweise dicker als ein OLED-Display

OLED-Displays:

Vorteile

  • Hohe Farbbrillanz
  • Sehr gute Kontraste durch einen tiefen Schwarzwert und kräftige Farben
  • Geringer Energieverbrauch
  • Dünner als LCDs

Nachteile

  • In der Produktion noch teuer
  • Kein reines Weiß darstellbar, dadurch insgesamt dunkleres Gesamtbild
  • Leuchtdioden haben kürzere Lebensdauer

Beide Display-Arten haben wir in einem YouTube-Video gegeneinander getestet. Dazu haben wir jeweils ein OLED-Display und ein LCD aus unserem Shop in das gleiche iPhone X eingesetzt und unterschiedlichen Tests unterzogen. Gespannt, wie die Bildschirme in unserem Vergleich abgeschnitten haben?

LCD oder OLED – Welche Displayart ist für dich die richtige Wahl?

Jetzt, wo du alle Vor- und Nachteile der Displayarten kennst, stellt sich natürlich die Frage: Welches Display ist für dich das richtige?

Wenn es dir wichtig ist, dass dein Smartphone günstig ist – in der Anschaffung sowie bei der Reparatur – solltest du eher zu einem LC-Display greifen. Ersatzdisplays mit dieser Technologie, wie beispielsweise beim iPhone 11, iPhone Xr oder Samsung Galaxy A21s, sind zum kleinen Preis erhältlich. 

Willst du auf brilliante Farben nicht verzichten, solltest du dich eher für ein OLED-Display entscheiden. Das iPhone X und das Galaxy S10 sind beispielsweise damit ausgestattet. Pass beim Kauf von Ersatzteilen allerdings auf: Viele Händler bieten dir besonders günstige Preise, indem sie dir anstelle eines OLEDs ein LCD anbieten – ohne dir das offenzulegen. Lass dich also nicht von einem niedrigen Preis locken, sondern informiere dich in der Produktbeschreibung genau über das Ersatzdisplay.

In unserem Store hast du bei einigen Apple-Displays die Wahl, ob du lieber die OLED- oder LCD-Technologie einsetzen möchtest. So hast du es selbst in der Hand, welche Variante gerade zu deinen Ansprüchen und deinem Budget passt.

Links siehst du ein LCD für das iPhone X, rechts ein iPhone X-OLED aus unserem Store. Auf den ersten Blick sieht man kaum einen Unterschied.