Lange haben wir darauf gewartet, die Gerüchteküche brodelte. Nun ist es da: das neue iPhone SE. Das iPhone aus dem Jahr 2020 knüpft an das erfolgreiche Konzept des iPhone SE der ersten Generation, 2016 erschienen, an. Das Smartphone im handlichen Format ist aktuell das günstigste Modell von Apple und spricht vor allem die Leute an, die ihr aktuelles Gerät aufrüsten möchten, ohne zu tief in die Tasche zu greifen. Optisch – und zu großen Teilen technisch – basiert das neue iPhone SE auf dem iPhone 8. Doch was hat sich wirklich geändert? Wir zeigen euch, was das neue iPhone SE zu bieten hat.
Was bietet das neue iPhone SE?
Apples Budget-Handy erinnert in großen Teilen an das iPhone 8. Vor allem optisch fällt schnell auf, dass das Gerät aus 2018 die Blaupause für das neue iPhone SE war. So finden sich beispielsweise beim Akku, der Frontkamera und dem biometrischen Erkennungssystem Gemeinsamkeiten zum iPhone 8. Aber beim genaueren Hinschauen gibt es auch Ähnlichkeiten zum aktuellsten Apple-Smartphone. Im Inneren arbeitet wie im iPhone 11 ein A13 Bionic Chip. Wir vermuten daher eine ähnlich lange Update-Versorgung. Außerdem sorgt der Chip für einen Portraitmodus mit individuell einstellbarem Bokeheffekt – und das obwohl die Hauptkamera auf sich alleine gestellt ist und nicht wie beim iPhone 11 mit einer Dualkamera aufwartet. Beim iPhone 8 war diese Option noch nicht möglich.
Auch beim Display setzt das neue Apple-Gerät auf einen Mix aus zwei Welten. Größe und Auflösung wurden vom 2018er-Modell übernommen, die Technik vom iPhone 11: Der 3D Touch ist dem Haptic Touch gewichen. Bei Druck auf den Touchscreen spürst du nun ein haptisches Feedback.
Zum Flagship Killer wird das iPhone SE dennoch nicht. Dafür sind die technischen Komponenten des Budget-Handys den geheimen Preis-/Leistungsstars wie One Plus 7T oder Xiaomi Mi 9T Pro deutlich unterlegen. Will man aber bei Apple zuhause bleiben, ohne zu tief in die Tasche zu greifen, ist das neue iPhone eine gute Option.
Für wen ist das neue iPhone eigentlich interessant?
Du solltest dir bewusst sein, dass Apple mit dem iPhone SE (2020) nicht die Technik-Nerds und Early Adopter anspricht. Viel eher ist das Smartphone für die Leute interessant, die in der Apple-Welt zuhause sind, und aktuell über ein Upgrade im mittleren Preissegment nachdenken. Das zeigt auch Apples Vergleich, wann sich ein Umstieg auf das iPhone SE (2020) lohnt. Bewusst wird hier nicht mit dem iPhone X oder iPhone 11 verglichen – da kann das iPhone SE technisch nämlich nicht mithalten. Aber um einen wettbewerbsfähigen Preis zu bieten, musste der Hersteller beim neuen iPhone auf Spielereien wie eine TrueDepth-Kamera oder einen OLED-Bildschirm verzichten.
Wie ist das neue iPhone SE aufgebaut?
Das iPhone SE lässt sich wie seine Vorgängermodelle über das verklebte Display öffnen. Diese Abdichtung sorgt für die IP67 Zertifizierung, erschwert aber das Abnehmen des Displays. Apple setzt außerdem weiterhin auf vier verschiedene Schraubentypen, was die Reparatur unnötig erschwert.
Das Layout der Komponenten im Inneren des iPhone SE ähnelt stark dem iPhone 8. Das Logicboard hat weiterhin ein L-förmiges Design. Der Akku bietet die gleiche Kapazität wie das Design-Vorbild und kommt daher auch mit denselben Abmessungen zurecht. Einen kleinen, aber wichtigen Unterschied gibt es allerdings: Der Akku-Konnektor hat sich geändert. Die iPhone 8 Batterie kann also nicht im iPhone SE verwendet werden. Der Akku kann, wie bereits von früheren Apple-Geräten bekannt, über herausziehbare Klebestreifen gelöst werden. Das ist ein Pluspunkt für die Reparierbarkeit des iPhone SE.
Bieten die neuen Apple-Geräte seit dem iPhone X nur noch FaceID anstelle eines Homebuttons mit Fingerabdrucksensor zum Entsperren des Geräts, kommt dieser beim iPhone SE wieder zum Einsatz. Der Homebutton ist fest mit dem Logicboard des iPhones gekoppelt und kann deshalb nicht ausgetauscht werden. Das kennen wir schon seit dem iPhone 7.
Der weitestgehend modulare Aufbau kommt mit wenig verklebten Komponenten aus. Akku und Display lassen sich durch die Anordnung der einzelnen Komponenten relativ einfach austauschen. Jedoch verkomplizieren das proprietäre Schraubendesign und die vielen, empfindlichen Flexkabel eine Reparatur unnötig.
Fazit zur Reparierbarkeit
- Akku und Display lassen sich durch die gute Lage im Gerät einfach tauschen
- Das Design ist modular aufgebaut, im Inneren finden wir Schrauben und wenig Kleber, was sich positiv auf die Reparierbarkeit auswirkt
- Die vielen Schraubentypen machen spezielles Werkzeug nötig
- Viele empfindliche Flexkabel sind eine große Fehlerquelle für die Reparatur
- Die Software des Homebuttons ist an das Logicboard gekoppelt, ein Wechsel ist deshalb nicht möglich
Alles in allem bietet das neue iPhone SE bei der Reparatur keine Neuigkeiten. Mit etwas Geduld, der richtigen Anleitung und vernünftigen Werkzeugen wird auch dieses iPhone von ungelernten Smartphone-Liebhabern repariert werden können. Anleitungen dazu findest du bald auf unserem YouTube-Kanal.
Es gibt allerdings Optimierungspotenzial für eine einfachere Reparatur. Allerdings dürfte mittlerweile bekannt sein, dass Apple kein Fan der Selbstreparatur ist. Deshalb ist die Entscheidung, auch im neuen iPhone SE mit vier verschiedenen Schraubentypen, vielen, verzweigten Flexkabeln und einem nicht wechselbaren Homebutton zu arbeiten, wenig überraschend.
Im Teardown geben wir dir einige Einblicke in das iPhone SE:
Im Überblick: Was bieten iPhone 8, iPhone SE und iPhone 11?
iPhone 8 | iPhone SE (2020) | iPhone 11 |
Display | ||
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Akku | ||
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Hauptkamera | ||
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Frontkamera | ||
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Die inneren Werte | ||
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